Stadco Automotive, eine Produktionssparte von Magna Cosma International, ist ein Tier-1 Lieferant von Rohkarosserie-Produkten und -Dienstleistungen für die Automobilindustrie. Ihr Kernbereich liegt bei der Aluminiumverarbeitung, Blechstanzung und der Montage. Höchste Priorität für das Unternehmen haben Sicherheit und Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten. Diesbezüglich wollte Stadco Verständnis und Engagement seiner Belegschaft erhöhen und erarbeitete mit Juice/Galli ein Culture-Change-Programm, das auf verhaltens- und einstellungsbedingte Sicherheitsaspekte fokussierte. Das Programm „Don’t walk by“ oder im Deutschen „Sieh hin – greif ein“, sollte die Beschäftigten befähigen, an Diskussionen zur Sicherheit teilzunehmen und im Bedarfsfall aktiv einzugreifen.
Ganz offensichtlich lag ein Teil der Herausforderung darin, die Führungskräfte zu motivieren, ihre Verantwortung zu akzeptieren und in Fragen der Arbeitssicherheit vorbildhaft voranzugehen. Ein weiterer essentieller Bestandteil war es, an der Basis das Prinzip „stop call wait“ zu implantieren, um die Belegschaft darin zu bestärken, Arbeitsabläufe bei Gefahr anzuhalten.
Das Gesamtprogramm bestand aus standortspezifischen Umfragen zur Erfassung der aktuellen Gesundheits- und Sicherheitsstandards, Vorortbesuchen und -beratung, internen Kommunikationsmitteln (Flyer, Poster, Einladungen), ganztägigen Schulungen für Führungskräfte, halbtägigen Mitarbeiterveranstaltungen sowie eine im Anschluss an das Programm durchgeführten Evaluierung. An den Schulungsmaßnahmen konnten alle Mitarbeiter der Organisation teilnehmen. In Theatersequenzen wurden durch Schauspieler Stadco-typische Sicherheitsszenarien in ihren negativen und positiven Aspekten dargestellt.
In den Monaten, die auf den Roll-out folgten, stellte Stadco signifikante Verbesserungen fest, bei denen meldepflichtige Unfälle um 50 % und kleinere Unfälle um 60 % zurückgingen. Durch den stärkeren Einbezug der Mitarbeiter verzehnfachten sich die Meldungen über Gefährdungen und Beinahe-Unfälle. Das Programm „Don’t walk by“ spielte eine Schlüsselrolle in der Veränderung der Kommunikationskultur im Unternehmen. Es wurde offensichtlich, dass unser preisgekrönter Trainingsansatz – eine Mischung aus Schulung durch Experten, Theater, Film und Interaktivität – ein zentraler Erfolgsfaktor in unserem stetigen Verbesserungsprozess für das betriebliche Sicherheitswesen war.
Nach Abschluss des erfolgreichen „Don’t walk by-Programms“ in England wurden wir gebeten, das gleiche für Stadcos deutschen Standort in Saarlouis durchzuführen. Dies geschah im November 2015 unter Einbezug von Führungskräften und der Belegschaft. Besonders wertvoll waren dabei die Selbstverpflichtungen der Teilnehmer, ihr Verhalten in Sicherheitsfragen zu ändern.
Im Zuge der Durchführung dieses Programms haben wir Partnerschaften für die Zusammenarbeit in ganz Deutschland aufgebaut; dadurch schaffen wir ein Netzwerk für unseren einzigartigen und hochkarätigen Ansatz hinsichtlich sicherheitsrelevantem Verhalten und betrieblicher Veränderungskultur, von der wir annehmen, dass sie von großem Interesse in vielen Industriezweigen und Firmen sein wird.